Was uns motiviert
Nach einer ersten Initiative aus 2019 haben uns alle unten aufgeführten Schlüsselfaktoren dazu motiviert, eine Bewegung ins Leben zu rufen, die aus zum Start aus 20 hochrangigen Fachleuten des Gesundheitswesens besteht, die die Begeisterung zum Thema Beschaffung vereint. Das Ziel: die Interessen der europäischen Beschaffungsverantwortlichen im Krankenhaus- und Gesundheitswesen zu stärken.
AUSGANGSSITUATION
Die aktuelle Rolle des Beschaffungsmanagers für Krankenhäuser und Gesundheitswesen
- Der professionelle Einkauf von Medizinprodukten hat in Krankenhäusern und bei anderen Gesundheits-dienstleistern keine lange Tradition. Erst mit dem Aufkommen der DRGs vor 10-15 Jahren gewann der Einkauf in diesem Sektor an Bedeutung. Im Vergleich zu anderen Industriezweigen mit einem so hohen Materialkostenanteil wie Krankenhäusern entspricht dies einem Erfahrungsrückstand von ca. 20-25 Jahren.
- Lange Zeit wurden Medizinprodukte im Wesentlichen nebenbei in Krankenhäusern, vor allem von einem Apotheker oder Finanzkontrolleur gekauft. Bis heute gibt es kein Trainings-/Ausbildungsprofil für Einkäufer von Medizinprodukten/Geräten.
- Auch die Zentralisierung des Einkaufs unter den Krankenhausgruppen ist eine relativ junge Entwicklung.
- Die meisten Beschaffungsentscheidungen für Medizinprodukte werden nur auf der Grundlage des Preises getroffen, nicht auf der Grundlage der finanziellen/medizinischen Ergebnisverbesserung, die dem Patienten und anderen Beteiligten nutzen.
- Ärzte dominieren nach wie vor die Szenerie, weil sie denken, dass sie mehr über die Produkte wissen und sich als bessere Einkaufsmanager verstehen.
- Sie haben wenig Verständnis dafür, wie ein moderner Einkauf funktioniert, d.h. die Aufgabenteilung zwischen den technischen Anforderungen des Lastenheftes und der anschließenden professionellen Beschaffung durch die Einkaufsabteilung.
- Auch haben Ärzte keine 360° Sicht. Neben der rein medizinischen Seite der Beschaffung sind auch wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Ein moderner und zeitgemäßer Beschaffungsansatz betrachtet nicht nur die Preise sondern auch zahlreiche andere Faktoren: Das Stichwort lautet hier „wertorientierte Beschaffung“. Nur mit einem solchen Beschaffungsansatz kann die Finanzierung eines modernen Gesundheitssystems gestaltet werden.
- Ärzte behaupten, dass Medizinprodukte nicht mit anderen Industriegütern vergleichbar sind, weil es hier „um den Menschen geht„.
- Das ist natürlich lächerlich. Es gibt viel sensiblere und riskantere Produkte zu beschaffen als medizinische Güter:
- Fast jede einzelne Flugzeugkomponente, von unzähligen kleinen Sensoren über die Reifen des Flugzeugs bis hin zur dazugehörigen Software zur Steuerung des Flugzeugs, ist für die Sicherheit von größter Bedeutung.
- Bremsscheiben bei Autos müssen noch im glühenden Zustand funktionieren und maximale Leistung erbringen.
- Gleiches gilt für Kernkraftwerke, Seilbahnen, Schifffahrt usw.
- … die Liste kann beliebig erweitert werden.
- Wenn Medizinprodukte an „Ihre Kollegen“ aus den oben genannten Bereichen denken, dann hat ein Hüftschaft oder Herzschrittmacher ein vergleichsweise „einfaches und ruhiges Dasein“.
Im Zuge der Digitalisierung wird die Rolle des Einkäufers immer entscheidender. Denn Einkaufsprozesse sind für die Digitalisierung prädestiniert. Auch hier sind alle Industriezweige bereits sehr weit fortgeschritten. Nur der Gesundheitssektor ist ins Hintertreffen geraten, obwohl sich seine reinen Beschaffungsprozesse nicht wesentlich von der übrigen Industrie unterscheiden.Mehr erfahren
Ein paar erstaunliche Aspekte:
Mangelnde Preis- und Kostentransparenz
Digitalisierung